Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Val d'Alvra

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In der Zeit der langen Nächte

 

... ist mir mein Lieblings-Nachtlied im Sinn. Der Mond ist aufgegangen… Oft einfach als Kinderlied eingeordnet,

bleibt der in seiner Bildsprache poetische und tiefsinnige Text ungesehen.

 

Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar.

Der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weisse Nebel wunderbar.

 

Im bekannten Kirchenlied schenkt uns Matthias Claudius mit seinen Worten ein wunderschönes Stimmungsbild einer Mondschein-Nacht. Das Schauspiel vom zu-und abnehmendem Mond wiederholt sich monatlich – also eigentlich nichts Besonderes und doch vermag es einen immer wieder in Bann zu ziehen.

 

Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön.

So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

 

 


Vom ganzen runden Mond ist nur die Hälfte zu sehen. Der Mond ein Zeichen des Sichtbaren und Unsichtbaren, ja, ein Himmelszeichen, das uns daran erinnert, dass wir nie das Ganze sehen.

In unserer Zeit wird Verständnis von Realität oft darauf beschränkt, was wir sehen, das Materielle oder was intellektuell einsichtig erscheint. Der Glaube hingegen hält sich offen.

«Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.» (Hebräer 11,1).

 

In der Zeit der langen Nächte mag uns dieses Bild vom Mond – wieviel oder wie wenig auch immer von ihm zu sehen ist – ein Zeichen der Hoffnung sein! Denn in jedem Stadium ist er doch rund und schön.

 

Pfrn. Noa Zenger